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2018.04.16

Patentübersetzungen

Wie ich die NIPTA Prüfung für Patentübersetzer bestanden habe Teil 1


Im Oktober 2017 fand in Japan die Übersetzungsprüfung der NIPTA (Intellectual Property Translation Association)  (mehr Informationen hier) für Übersetzer von Patenttexten statt. Fünf unserer Übersetzer haben die Prüfung bestanden. Vier von ihnen bestanden die Englischprüfung und einer die Deutschprüfung als einziger erfolgreicher Kandidat in ganz Japan.

Einer der erfolgreichen Übersetzer berichtet hier von seinen Erfahrungen und wir hoffen, dass diese Ihnen helfen können, die Motivation und Arbeitsweise unserer Übersetzer besser zu verstehen. Auch für zukünftige Prüflinge könnten sie hilfreich sein.

Es folgt ein Kommentar von Herrn Hiroyuki Omata, der den schwersten Level der Prüfung für Übersetzer von Englisch nach Japanisch bestanden hat.

Warum ich mich für die Prüfung entschieden habe

Glücklicherweise habe ich bisher als Inhouse-Übersetzer in einer Patentkanzlei mit einer stabilen Auslastung zusammen mit Rechtsanwälten, technischen Experten und anderen Übersetzern gearbeitet.

Da solche Arbeitsbedingungen für Patentübersetzer ideal sind, hatte ich nie daran gedacht, den Job zu wechseln und hatte daher kein Interesse an externen Zertifizierungen als Übersetzer wie dieser Prüfung.

Ich hatte den Eindruck, dass nach einer mehrjährigen Tätigkeit als professioneller Übersetzer zu diesem Zeitpunkt eine Zertifizierung als „professioneller Übersetzer“ durch eine bezahlte Prüfung nur der Prüfungsorganisation zugutekäme.

Wenn man aber an die Zukunft denkt, dachte ich, dass es keine schlechte Idee wäre, auch von einem Dritten als Übersetzer akkreditiert zu werden.

Auch da transeuro, inc. noch keine sehr bekannte Firma ist, dachte ich, dass es für unseren Ruf hilfreich sein könnte, wenn mehrere Übersetzer der Firma auf der offiziellen NIPTA-Liste für akkreditierten Übersetzer stehen und so entschied ich mich, in letzter Minute an der Prüfung teilzunehmen.

Anmerkungen zur Prüfung

Es liegt auf der Hand, aber als Patentübersetzer mit viel Erfahrung ist diese Prüfung ziemlich einfach zu meistern. Im Vergleich zu den Texten, mit denen ich mich bei der Arbeit beschäftige, waren die Prüfungsfragen relativ einfach und unkompliziert. In Anbetracht des Schwierigkeitsgrades der Prüfung und der Tatsache, dass viele unserer Übersetzer sie bereits bestanden haben, bin ich der festen Überzeugung, dass alle unsere Übersetzer Fähigkeiten besitzen, die über den schwersten Level der Prüfung hinausgehen. Ausgehend davon kann ich sagen, dass die Fähigkeiten der Übersetzer von transeuro, inc. überdurchschnittlich hoch sind.

Über die Prüfungsaufgaben

Es gibt jeweils eine Prüfungsaufgabe zu Patentansprüchen, zum Stand der Technik und zu Ausführungsformen. Wie ich von Herrn Hamaguchi von der NIPTA erfahren habe, wählt die NIPTA jeweils 3 verschiedene technische Teilbereiche für die 4 Hauptbereiche der Prüfung (Elektronik, Mechanik, Chemie, Biochemie) für die Prüfungsaufgaben aus, um eine ungerechte Aufgabenstellung zu vermeiden.

Auf dem Gebiet, das ich für die Prüfung gewählt habe, der Elektrotechnik, ging es in der ersten Aufgabe (Patentansprüche) um das Gebiet der Informationsverarbeitung, das mir sehr viel Spaß macht. Obwohl es eines meiner Lieblingsgebiete war, ging es bei der Prüfung um die Thematik „akustische Fingerabdrücke“, die mir bei meiner Arbeit noch nie begegnet war. Es hat eine Weile gedauert, die technische Struktur zu recherchieren. Da ich an solche Prüfungen nicht gewöhnt bin, konnte ich meine Zeit nicht optimal einteilen. Ich wollte meine Übersetzung ausdrucken, um sie auf dem Papier zu überprüfen, aber in der begrenzten Prüfungszeit von 3 Stunden konnte ich nur eine Überprüfung auf dem Bildschirm durchführen.

Selbst jemand wie ich, der auf seine Übersetzungsgeschwindigkeit vertraut, wurde so nervös.

 

Um die Prüfung zu bestehen, ist Zeitmanagement sehr wichtig

Um die Prüfung zu bestehen, ist Zeitmanagement sehr wichtig.

So wurde mir bewusst, dass man als Patentübersetzer immer auf dem neuesten Stand der Technik sein muss und gleich nach der Prüfung habe ich ein Jahresabonnement des Nikkei Electronics Magazins abgeschlossen.

Die zweite Aufgabe (Stand der Technik) hatte das Thema Laser-Anwendungstechnik und die dritte (Ausführungsformen) hatte das Thema MRT, beides Bereiche, mit denen ich mich auskenne. So konnte ich in Ruhe übersetzen. Wer die Fachbegriffe der Kernspintomografie wie „Gradientenmagnetfeld“ oder „Shimspule“ nicht kennt, hätte wohl Zeit damit verbringen müssen, sie nachzuschlagen.

Hinweise für zukünftige Prüflinge

Wenn man die Prüfung im eigenen Fachgebiet ablegt, sollte man durch die tägliche Arbeit ausreichend vorbereitet sein. Ich denke, es ist auch wichtig, nicht nur die Technologie zu verstehen, mit der man arbeitet, sondern auch bei einer breiten Palette neuer Technologien auf dem Laufenden zu bleiben. In der Übersetzungsbranche muss man auch auf dringende Aufträge von Kunden eingehen und diese termingerecht und korrekt übersetzen. Deshalb ist mir erneut klar geworden, dass man als Patent- oder Fachübersetzer bereit sein muss, sich regelmäßig über neue Technologien zu informieren. Das ist auch ein Grund, warum ich froh bin, dass ich die Prüfung gemacht habe.

 

Als Patentübersetzer man sich regelmäßig über neue Technologien informieren

Als Patentübersetzer man sich regelmäßig über neue Technologien informieren.

Wie gefällt Ihnen Herr Omatas Kommentar? Die nächste NIPTA-Prüfung findet am 22. April statt und eine weitere wird später in diesem Jahr stattfinden. Details finden Sie auf der NIPTA-Homepage. Für Fragen zur Prüfung oder zu unserem Übersetzungsservice stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.


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