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2018.10.22

Patentübersetzungen

Wie ich die NIPTA Prüfung für Patentübersetzer bestanden habe – Teil 2


Im Oktober 2017 fand in Japan die Übersetzungsprüfung der NIPTA (Intellectual Property Translation Association) (mehr Informationen hier) für Übersetzer von Patenttexten statt. Fünf unserer Übersetzer haben die Prüfung bestanden. Vier von ihnen bestanden die Englischprüfung und einer die Deutschprüfung als einziger erfolgreicher Kandidat in ganz Japan.

Im April haben wir Ihnen bereits den Erfahrungsbericht von Herrn Hiroyuki Omata vorgestellt. Heute stellen wir Ihnen den Bericht von Frau Chieko Matsumoto vor, die den schwersten Level der Prüfung für Übersetzer von Englisch nach Japanisch im Fachgebiet Chemie bestanden hat.

Warum ich mich für die Prüfung entschieden habe

Ich arbeite seit 15 Jahren als Patentübersetzer. An der Universität habe ich organische Chemie studiert und habe nach meinem Abschluss ein paar Jahre als System Engineer bei einem Softwarehersteller für Software für Gerätesteuerung gearbeitet. Danach habe ich in einer Patentanwaltskanzlei als Übersetzer für Patentschriften und Prüfbescheide im Fachbereich Chemie gearbeitet. Ich habe von Deutsch und Englisch ins Japanische übersetzt.

Danach bin ich zu transeuro gewechselt und übersetzte nun neben Patenttexten auch Verträge, Pressemitteilungen und andere Texte und erweitere so nach und nach meine Expertise.

Da ich mich nie bei anderen Übersetzungsfirmen beworben oder Probeübersetzungen für andere Firmen erstellt habe, wollte ich überprüfen wie meine Fähigkeiten und mein Stil als Übersetzer von Dritten bewerten werden. Daher habe ich mich entschlossen, die Prüfung abzulegen.

Prüfungsvorbereitung

Auf der NIPTA Webseite sind Aufgaben aus vergangen Prüfungen veröffentlicht. Ich habe diese bearbeitet, um mich auf die Prüfung vorzubereiten. Die Prüfungsfragen sind den Patentschriften, die ich im Beruf übersetzte sehr ähnlich, daher viel es mir sehr leicht. Da man bei der Prüfung drei Stunden Zeit für vier Aufgaben hat, habe ich anderthalb Stunden auf die Bearbeitung der Aufgaben verwendet und den Rest der Zeit für Überarbeitung und Verbesserung genutzt.

Auf der Webseite findet man neben Musterlösungen auch die Lösungen von ehemaligen, erfolgreichen Teilnehmern, die sehr lehrreich für mich waren. Durch das Vergleichen von meiner Übersetzung mit denen von ehemaligen Teilnehmern lernte ich neue Übersetzungsvarianten und Stile, die ich in Zukunft auch bei in meinem Beruf als Patentübersetzer anwenden möchte.

Da es Aufgaben aus vielen verschiedenen Fachbereichen gibt, habe ich mir auch ein paar Bereiche ausgesucht, die mir nicht so gut liegen und mich über die entsprechenden Technologien informiert.

Der Tag der Prüfung

Wegen meine Vorbereitung war ich am Tag der Prüfung nicht nervös. Die Aufgaben betrafen hauptsächlich Fachgebiete, mit denen ich mich gut auskenne, aber ich habe doch mehr Zeit für Verbesserungen gebraucht als geplant, sodass ich erst kurz vor Ende der Prüfungszeit abgeben konnte.

Wenn ich eine Übersetzung aus einem Gebiet bearbeite, mit dem ich mich nicht auskenne, habe ich normalerweise Zeit, mich ausreichend in Literatur und auf Webseiten zu informieren, aber bei der Prüfung hat man diese Zeit nicht. Daher wird neben den Fähigkeiten als Übersetzer auch die Fähigkeit der schnellen Recherche wichtig. Man muss aus den Suchergebnissen eine verlässliche Quelle auswählen und dort möglichst schnell die passende Übersetzung finden.

 

Geschwindigkeit bei der Recherche ist wichtig für die NIPTA Prüfung.

Bei meiner Arbeit lege ich natürlich Wert auf korrekte Übersetzungen, aber darüber hinaus versuche ich so zu übersetzen, dass der Leser die komplexen Texte der Patentschriften gut verstehen kann. Auch bei der Prüfung habe ich darauf geachtet, dass die Intention des Autors vom Leser richtig verstanden wird.

Nach der Prüfung

Nach der Prüfung habe ich nicht nur ein Ergebnis, sondern auch einen persönlichen Kommentar des Prüfers bekommen. Dabei wurden nicht nur Probleme aufgezeigt, sondern ich erhielt auch positives Feedback für besonders gelungene Übersetzungen.

Auch der Aspekt, dass ich Wert darauf lege, dass der Leser die Übersetzung richtig versteht, wurde positiv angemerkt. Darüber habe ich mich sehr gefreut.

Die bestandene Prüfung ist nicht nur für mich positiv, ich hoffe auch, dass mein Bestehen sich positiv für transeuro auswirken wird.

In Zukunft

Als Patentübersetzer braucht man drei Dinge: Sprachkenntnisse, technisches Wissen und juristisches Wissen. Nur mit diesen Vorrausetzungen kann man eine gute Patentübersetzung erstellen. Außerdem muss man auch ständig mit den aktuellen Entwicklungen der Technik auf dem laufenden Band bleiben.

Ich werde weiter an meinen Fähigkeiten arbeiten, um unseren Kunden noch bessere und noch leicht verständlichere Übersetzungen noch schneller zur Verfügung zu stellen.


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