Japanische 24-Stunden Läden – Praktisch für den Kunden, risikoreich für den Betreiber

In Japan gibt es viele kleine Läden, die 24 Stunden geöffnet sind. Sie heißen Convenience Stores oder in der japanischen Kurzform „Konbini“. Es werden Lebensmittel, fertig zubereitete Lunchboxen, Sandwiches, Süßigkeiten, Kosmetik und andere Dinge des täglichen Bedarfs verkauft. Außerdem kann man im Konbini Geld abheben, Rechnungen bezahlen, Konzerttickets kaufen, drucken und kopieren und einige bieten auch kostenloses W-Lan an.

Für den Kunden ist das sehr praktisch, denn es gibt so viele Konbinis, dass eigentlich immer einer in Laufweite ist. Als ich noch kein eigenes Konto in Japan hatte, habe ich alle Rechnungen und Onlineeinkäufe im Konbini bezahlt und auch wenn man nachts plötzlich Hunger bekommt und der Supermarkt schon geschlossen hat, ist der Konbini die Rettung.

Arbeitskräftemangel erschwert die Einhaltung der Öffnungszeiten

In Japan gibt es drei große Konbini-Ketten: Lawson, Seven Eleven und Family Mart. Die meisten Konbinis werden von Franchisenehmern betrieben, die eine Gebühr zahlen, um die Marke und Produkte einer der Ketten zu nutzen. Der Franchisenehmer ist verpflichtet, den Laden 24 Stunden zu öffnen und muss also auch dementsprechend Personal einstellen. Viele Konbinis liegen allerdings an Standorten, wo nachts kaum ein Kunde kommt, wie z. B. in Wohngebieten. Da die Gewinnmarge der Konbiniprodukte auch nicht besonders hoch ist, können die Konbinibetreiber meist nur den ortsüblichen Mindestlohn an Angestellte zahlen. Das ist für Arbeitnehmer natürlich wenig attraktiv, sodass es immer schwerer wird, Arbeitskräfte zu finden. 

Seven Eleven will neue Öffnungszeiten einführen

Nachdem ein Seven Eleven Besitzer nun die Nachtschichten nicht mehr füllen konnte, und eigenmächtig die Öffnungszeiten änderte, testet Seven Eleven nun seit Mitte März ein neues System, bei dem die Läden nur von 7 bis 23 geöffnet haben, um dem Arbeitskräftemangel entgegenzuwirken.

Abgesehen von Bezirken wie Shinjuku oder Shibuya die auch nachts sehr belebt sind oder bei Konbinis in der Nähe von Arbeitsplätzen mit Schichtarbeit sollte es wohl kaum stören, wenn ein Konbini in der Nacht geschlossen ist. Diese Regelung würde nicht nur die Kosten für die Betreiber senken, sondern auch unnötigen Stromverbrauch senken.

Saisonale Produkte werden zum Verhängnis

Ein weiteres Risiko für die Betreiber sind die saisonalen Produkte, wie z. B. Weihnachtskuchen oder Ehomaki, spezielle Sushirollen, die immer Anfang Februar verkauft werden.

Ehomaki in der Auslage
Ehomaki in der Auslage

Oft werden vom Franchisegeber unrealistische Abnahmenormen für diese Produkte festgelegt. Wenn der Betreiber nun nicht genug verkaufen kann, bleibt er auf dem Rest sitzen. So kommt es vor, dass Angestellte gezwungen werden, eine unverhältnismäßig große Menge dieser Produkte von ihrem eigenen Geld zu kaufen, was den Job im Konbini noch unattraktiver macht.

In anderen Fällen landen die Produkte nach Ablauf des Haltbarkeitsdatums im Müll, was auch nicht unbedingt Sinn der Sache sein sollte.
Auf den ersten Blick sind Konbinis eine wunderbar praktische Einrichtung, aber wenn man hinter die Kulissen schaut, merkt man, dass im Staate Dänemark doch einiges faul ist.

Wie finden Sie das neue Modell, das von Seven Eleven getestet wird?

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