Weihnachten in Japan – Besinnlichkeit mit Fast Food

Obwohl Japan mit der christlichen Tradition von Weihnachten nicht viel am Hut hat, wird auch hier Weihnachten gefeiert. Allerdings in einer Art und Weise, die für Deutsche recht ungewöhnlich erscheint.

Weihnachtsdeko in einem Kaufhaus in Japan

In Japan beginnt die Weihnachtssaison am 1. November

 

In Japan ist bis zum 31. Oktober Halloweensaison. Danach wird Punkt zum 1. November auf Weihnachten umdekoriert. Alle Geschäfte, die vorher noch mit Kürbissen und Geistern geschmückt waren, holen nun die Christbäume und Weihnachtsmänner heraus. In vielen Cafés und Restaurants gibt es spezielle Weihnachtsmenüs und Weihnachtsnaschereien und Adventskalender werden verkauft. In Vergleich zu Deutschland ist Japan damit sogar spät dran, denn in Deutschland gibt es meistens schon die ersten Weihnachtsprodukte im September zu kaufen.

Weihnachten allein – eine Horrorvorstellung für Japanerinnen

 

In Japan ist Weihnachten kein Fest, dass man mit der Familie feiert, sondern eher ein Fest für Paare. Für viele junge Japanerinnen ist Weihnachten ein wichtiges Event, dass man nur sehr ungern ohne Partner verbringen möchten, sodass viele Frauen in Panik verfallen, wenn sie gegen Ende des Jahres keinen festen Partner haben. Eine Umfrage einer japanischen Webseite unter unverheirateten Frauen ergab, dass 55% Weihnachten lieber mit einem x-beliebigen Mann verbringen würden als allein.

Auch Deutsche sind an Weihnachten nicht gerne allein, anstatt Weihnachten mit x-beliebigen Leuten zu verbringen, besuchen die meisten allerdings ihre Familie. Entsprechend voll sind Züge und Autobahnen kurz vor der Weihnachtszeit.

Fast Food statt Weihnachtsbraten

 

Typische Speisen, die man in Japan an Weihnachten ißt, sind der japanische Weihnachtskuchen und Hühnerflügel von Kentucky Fried Chicken. Ein japanischer Weihnachtskuchen ist traditional eine Strawberry Shortcake, der mit weihnachtlichen Motiven dekoriert ist. Mittlerweile gibt es allerdings alle möglichen Kuchen zur Auswahl, die entsprechend dekoriert sind. Weihnachtskuchen kann man in Kaufhäusern oder bei Bäckereien bereits im November vorbestellen und beliebte Kuchen sind schnell ausverkauft.

Weihnachtskuchen in einem Schaufenster

Seit den 70ern wird neben dem Weihnachtskuchen auch gerne frittiertes Hühnchen von Kentucky Fried Chicken gegessen. Kurz nachdem es den ersten KFC-Laden in Japan gab, soll der damalige Manager zwei Ausländer gehört haben, die sich darüber unterhalten haben, dass es in Japan zu Weihnachten keinen Truthahn gibt. Man fing nun an mit einer Marketingkampagne an, um KFC als Weihnachtsessen zu promoten. Die Kampagne verlief sehr erfolgreich und KFC an Weihnachten ist jetzt so beliebt, dass man bereits lange im Voraus vorbestellen muss, wenn man an Weihnachten nicht stundenlang in einer Schlange stehen möchte.

Für Deutsche, die gerne viel Zeit und Aufwand in ihr Weihnachtsessen stecken, erscheint die Vorstellung von Fast Food an Weihnachten doch recht befremdlich.

Weihnachten in Japan eigentlich nur ein Fest, das für Marketingzwecke genutzt wird, um spezielle Weihnachtsprodukte zu verkaufen. Die meisten Japaner kennen die christlichen Traditionen dahinter wahrscheinlich gar nicht. Allerdings liegt auch in Deutschland mittlerweile der Fokus mehr auf den Weihnachtsgeschenken als auf einem besinnlichen Miteinander.

 

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