Die Maskensituation in Japan

In Deutschland gilt seit Montag eine Maskenpflicht. In Japan gibt es keine offizielle Maskenpflicht, allerdings empfehlen viele Experten das Tragen einer Maske in der Öffentlichkeit. Auch haben einige Geschäfte ein Verbot eingeführt, ohne Maske das Geschäft zu betreten und viele Angestellte, die viel Kundenkontakt haben, müssen laut Vorschrift des Arbeitgebers Masken tragen.

Masken überall ausverkauft

 

Allerdings ist es in Japan gerade gar nicht so einfach, an Masken zu kommen. Normalerweise sind Masken in jeder Drogerie und in jedem Convenience Store erhältlich. Bereits seit Februar sind Masken allerdings in vielen Geschäften ausverkauft.

Masken vom Staat

 

Um dem Mangel an Masken entgegenzuwirken, hat die japanische Regierung beschlossen, dass an jeden Haushalt in Japan zwei wiederverwendbare Stoffmasken geschickt werden. Was zunächst nach einer netten Geste aussieht, endete allerdings in großer Empörung. Obwohl erst ein kleiner Teil der Bevölkerung die Masken erhalten hat, gab es bereits zahlreiche Beschwerden über Qualitätsmängel. Es wurde sogar von Schimmel und Käfern berichtet. Infolgedessen wurden die Masken zurückgerufen und die Auslieferung wurde zunächst gestoppt.

Sharp steigt in den Maskenmarkt ein

 

Der Elektronikhersteller Sharp hat auf Bitte der japanischen Regierung mit der Produktion von Masken begonnen. Am 21. April sollte der Verkauf an Privatpersonen über die Firmenwebseite starten. Verkauft werden sollten Packungen mit 50 Masken zum Preis von 2980 Yen. Allerdings brach die Webseite kurz nach Verkaufsstart zusammen und der Verkauf wurde zunächst eingestellt und später auf ein Lotteriesystem umgestellt. Vor Corona hat eine Packung mit 50 Masken unter 1.000 Yen gekostet. Es ist erstaunlich, dass trotz des hohen Preises so ein hoher Ansturm aufkam.

Fukui stellt Masken sicher

 

Die einzige Präfektur, die es geschafft eine gute Lösung für das Problem zu finden ist die Präfektur Fukui. Die Präfekturverwaltung hat es geschafft, 420.000 Packungen Masken zu sichern. Um Hamsterkäufe zu verhindern, wurden nummerierte Tickets ausgegeben, die zum Kauf einer Packung pro Haushalt berechtigen.

Wie es aussieht, wird sich die Maskensituation auch vorerst nicht wesentlich verbessern. Wem die Masken ausgegangen sind, dem bleibt wohl nur übrig, sich selbst eine Maske aus Stoff zu nähen.

Wie stehen sie zur Maskenpflicht in Deutschland? Tragen Sie eine Maske in der Öffentlichkeit?