Japan sagt dem Plastikmüll den Kampf an

In einem früheren Artikel habe ich bereits darüber geschrieben, dass in Japan sehr viel in Plastik verpackt wird. Mittlerweile sieht man in Japan allerdings bei einigen Firmen eine Tendenz zur Reduktion. Auch die Regierung setzt sich dafür ein und ich habe vor Kurzem das erste Mal einen Unverpacktladen in Tokyo entdeckt.

Nissin und ANA sparen Plastik

 

Der Hersteller von Instant-Nudeln Nissin hat angekündigt, dass er ab Juni für seine Verpackungen eine plastikärmere Variante einsetzen will. Durch ein neuartiges Design der Deckel spart der Hersteller laut eigenen Angaben 33 Tonnen Kunststoff pro Jahr. Im Idealfall könnte man für die Nudeln auch einen Becher mit Deckel benutzen, den man mehrmals verwenden kann oder den ganzen Becher aus umweltfreundlichem Material herstellen, allerdings ist das neue Deckeldesign schon mal ein Schritt in die richtige Richtung.

ANA geht da schon ein bisschen weiter und wird ab August die Plastikschalen, in denen die Mahlzeiten im Flugzeug ausgeteilt werden, durch Schalen aus umweltfreundlichen Materialien ersetzen. ANA geht davon aus, dadurch 317 Tonnen Plastikmüll einzusparen.

Auch die Regierung zieht mit

 

Nachdem bereits 2020 eingeführt wurde, dass für Einwegtüten eine Gebühr erhoben werden muss, richtet sich ein Gesetz, das im Juni verabschiedet wurde, nun auf Einweg-Löffel, -Strohhalme, -Gabeln, die in Convenience-Stores und Fast-Food-Ketten verteilt werden. Es ist noch unklar, ob diese auch gebührenpflichtig werden oder man an Kunden, die keine benötigen, Bonuspunkte verteilt, die sie beim nächsten Einkauf nutzen können.

Es sollte eigentlich kein Problem sein, eine kleine Plastikdose mit seinem eigenen Mehrwegbesteck mitzunehmen, wenn man vorhat, eine Mahlzeit im Convenience Store zu kaufen. Einwegstäbchen aus Holz sind von diesem neuen Gesetz nicht betroffen. Allerdings sind diese Stäbchen auch manchmal in Plastik eingepackt und es bleibt fraglich, wie man mit diesen umgehen wird.

 Unverpacktläden nun auch in Japan

 

Auch Japan beginnt nun die Vorzüge von Läden, in denen man unverpackte Waren kaufen kann, zu entdecken. So hat im Januar dieses Jahrs ein Unverpacktladen in der Nähe des Bahnhofs Kokubunji in Tokyo eröffnet.

In Unverpacktläden bringt man selbst Gläser oder andere Behältnisse mit und befüllt diese mit der Menge, die man kaufen möchte.
In Unverpacktläden bringt man selbst Gläser oder andere Behältnisse mit und befüllt diese mit der Menge, die man kaufen möchte.

Dieser Laden verkaufte bereits seit 2019 versuchsweise an Wochenenden im Yoyogi-Park und hat nun einen festen Standort. Die Öffnungszeiten von 11 bis 18 Uhr sind im Vergleich zu japanischen Supermärkten, die bis spät abends geöffnet haben, eher ungünstig für berufstätige Japaner, sodass man hier möglicherweise potenzielle Kunden auf der Strecke liegen lässt. Allerdings ist es positiv zu sehen, dass man auch in Japan Interesse an dieser Art des Einkaufs zeigt.

Ich hoffe, die Entwicklung in Japan wird weiter in diese Richtung gehen. Wie stehen Sie zu den neuen Gesetzen zur Reduzierung von Plastikmüll? Finden Sie, die Regierung müsste mehr tun?

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